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Projekt "Inklusion und kulturelle Vielfalt durch Gebärdensprache und Migrationserfahrung in Wien"





Einleitung

  • Zusammenfassung:Das Projekt „Inklusion und kulturelle Vielfalt durch Gebärdensprache und Migrationserfahrung in Wien“ wurde im Dezember 2024 vom Verein Fair und Sensibel Österreich in Kooperation mit Assistenz24 gGmbH umgesetzt, um der sozialen Isolation von gehörlosen Migrant:innen entgegenzuwirken. Im Fokus standen das Sichtbarmachen kultureller Vielfalt und die Vernetzung der Teilnehmer:innen untereinander. Durch kreative Workshops, gemeinsame Erlebnisse und den aktiven Austausch konnten Begegnungen geschaffen, Barrieren abgebaut und Einsamkeit entgegengewirkt werden.

  • Umsetzung:02. bis 06. Dezember 2024

  • Zielgruppe:Gehörlose Migrant:innen unterschiedlicher Herkunftsländer

  • Kosten:Die geplanten Kosten konnten eingehalten werden. Es fielen nur vereinzelt Fahrtkosten (Wiener Linien) an. Beim Kaffeehausbesuch und bei den Weihnachtsmärkten wurde den Teilnehmer:innen je ein Getränk ausgegeben – diese Kosten übernahm die Assistenz24 gGmbH. Eintrittsgelder wurden uns entweder erlassen oder stark reduziert als Pauschale verrechnet, welche dankenswerterweise durch Ehrenamtliche übernommen wurden. Es verblieben somit Ausgaben iHv 5.796,27 Euro.

  • Durch Einnahmen/Spenden (nicht zwingend im Projektkontext) konnte eine Summe iHv 1.550,- Euro generiert werden. Einnahmen durch Teilnahmegebühren konnten kaum generiert werden. Entweder lag das Einkommen unter der Schwelle des Existenzminimums oder die Teilnehmer:innen waren nicht durchgehend bei allen Aktivitäten dabei.

Projektziele und deren Umsetzung Geplante Ziele:

  • Förderung von Sprachenvielfalt und Inklusion

  • Abbau von Einsamkeit und Isolation

  • Sichtbarmachung der Migration gehörloser Menschen in Wien

  • Vernetzung innerhalb der Community durch gemeinsame Aktivitäten

    Erreichte Ziele:

  • Austausch und Vernetzung: Durch vielfältige Workshops und gemeinsame Erlebnisse wie Museumsbesuche und Stadterkundungen wurden neue Kontakte geknüpft und das Miteinander gefördert.

  • Verbindung durch Gebärdensprachen: Die Nutzung verschiedener Gebärdensprachen (ÖGS, ASL, Herkunftssprachen) schuf ein inklusives Kommunikationsumfeld.

  • Kulturelle Vielfalt sichtbar gemacht: In den Workshops wurde nicht nur Migrationserfahrung geteilt, sondern auch Mut und Inspiration für die Teilnehmer:innen geschaffen.

    Projektverlauf Aktivitäten:

  • Museumsbesuch

  • Stadterkundung im 1. Bezirk

  • Besuch von mehreren Adventmärkten

  • Kaffeehausbesuch

  • Lesung eines Rollstuhlnutzers zu seiner Lebensgeschichte

  • Zaubershow

  • Besuch einer Vogel – Tierschutz – Auffangstation

  • Gemeinsames Kochen mit einem gehörlosen Koch

  • Workshops und Vernetzung

    Ablaufplan:

  • Vormittags: Austausch und Workshops

  • Nachmittags: Gemeinsame Ausflüge

Besondere Highlights:

• Das digitale Spiel Kahoot sorgte für Begeisterung bei allen Teilnehmer:innen und förderte spielerisch die Interaktion. Sogar ältere Teilnehmer:innen entwickelten dabei einen sportlichen Ehrgeiz und genossen die interaktive Erfahrung.

Der Wunsch nach gemeinsamen Aktivitäten für die Zukunft wurde vielfach kundgetan und sind wir gerade auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten und finanziellen Ressourcen, um dies umzusetzen.

Ergebnisse und Wirkung Soziale Vernetzung:

• Neue Kontakte innerhalb der gehörlosen Community wurden geknüpft, und Teilnehmer:innen fanden Anbindung zu Vereinen und Beratungsstellen, die ihnen bisher nicht bekannt waren. Besonders Personen mit geringer Deutschkompetenz profitierten von diesen Informationen. Die meisten Teilnehmer:innen hatten noch nie Ausflüge in Wien unternommen obwohl sie hier teils schon lange leben.

Kulturelle Vielfalt:

• Die Migrationserfahrungen der Teilnehmer:innen wurden nicht nur wertgeschätzt, sondern auch sichtbar gemacht. Es war berührend zu sehen, wie ältere Teilnehmer:innen ihre Geschichten teilten und jüngeren bzw noch nicht lange in Österreich wohnhaften Personen damit Mut machten. Vor allem Personen, die in ihren Herkunftsländern kaum oder keine Unterstützung erfahren hatten, freuten sich über die Fülle an Informationen und Angeboten in Wien.

Emotionale Wirkung:

• Gemeinsam Lachen, Erleben und Teilen: Einsamkeit wurde durch die vielen Gruppenerlebnisse spürbar reduziert. Die Teilnehmer:innen erlebten Freude, Gemeinschaft und Zugehörigkeit, was die allgemeine Grundstimmung deutlich verbesserte.

Herausforderungen und Learnings Herausforderungen:

Sprachliche Vielfalt: Die Kommunikation in verschiedenen Gebärdensprachen war herausfordernd, da die Aufmerksamkeit der Teilnehmer:innen oft zwischen den Gebärdenden hin und her wanderte.

Zusätzlicher Dolmetschbedarf sorgte für Verzögerungen und erschwerte die gleichzeitige Unterstützung der Kommunikation zwischen den Teilnehmer:innen.

  • Zeitliche Verzögerungen: Viele Abläufe dauerten länger als geplant, da einzelne Teilnehmer:innen oft verspätet eintrafen oder die Gruppe sich bei Ausflügen aufteilte. Zeitliche Verzögerungen auch durch Anpassungen an die Bedürfnisse der Teilnehmer:innen, insbesondere auch die körperliche Verfassung (Mehrfachbehinderung) bei Ausflügen.

  • Schreibkompetenz: Viele Teilnehmer:innen haben wie die meisten gehörlosen Personen nur geringe Schreib- und Lesekompetenz. Hier mussten Workshops flexibel angepasst werden – mit weit mehr visuellen Mitteln wie Bildern und technischen Hilfsmitteln.

    Learnings:

  • Praktische Aktivitäten und das Teilen gemeinsamer Erlebnisse schaffen starke Bindungen und nachhaltige Integration.

  • Ältere Teilnehmer:innen benötigen spezifischere Vernetzungsangebote.

  • Der Zugang zu ÖGS-Kursen ist essenziell für eine langfristige sprachliche

    und soziale Integration.

    Fazit und Ausblick

  • Das Projekt war ein voller Erfolg und hat gezeigt, wie wichtig es ist, Barrieren abzubauen und Menschen miteinander zu verbinden. Die Teilnehmer:innen konnten nicht nur neue Kontakte knüpfen, sondern auch wertvolle Erfahrungen sammeln, die ihnen Mut und Perspektiven für die Zukunft geben.

  • Ausblick:Aufgrund der positiven Rückmeldungen planen wir, das Projekt in angepasster Form weiterzuführen. Ein besonderer Fokus wird auf den Ausbau von Vernetzungsangeboten gelegt, um die Bedürfnisse gehörloser Migrant:innen langfristig zu decken und ihnen eine nachhaltige Integration zu ermöglichen. Auffallend war auch der Bedarf an Beratungsmöglichkeiten und der Zugang zu Beratung mit Dolmetsch. Hier muss umgehend auf die vielen Angebote seitens der Stadt Wien hingewiesen werden. Integration und Inklusion gelingen nur durch Kommunikation.

    Anhang

    Es wurden leider nur wenige Einverständniserklärungen für die Verwendung von Medienmaterial unterzeichnet, weshalb wir nur begrenzt Eindrücke online teilen können, hier geht’s zum Video: https://youtu.be/-wreVAjDogU und hier zum Beitrag auf der Website: https://www.assistenz24.at/inklusion-und- kulturelle-vielfalt-durch-gebaerdensprache/.

Teilnehmer:innen-Listen:

Die Anwesenheitslisten wurden täglich zu Beginn der Workshops erstellt. Nachträgliche Einträge von später hinzukommenden Teilnehmer:innen konnten nicht berücksichtigt werden. [Anmerkung: Zu spät aufgefallen ist, dass WOHN- statt der Geburtsorte angegeben wurden – beispielsweise ist Galina Alchasson aus Usbekistan und Maria Kovacs aus Ungarn].

Wir möchten uns herzlich beim MA 17 – Magistrat der Stadt Wien für Integration und Diversität bedanken, wodurch dieses wunderbare Projekt ermöglicht wurde. Gemeinsam haben wir unser buntes Wien ein Stück weiter zugänglich gemacht – für gehörlose Menschen aus aller Welt, die hier ein neues Zuhause finden. DANKE!



 
 
 

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Telefon:

 

+43/664/39 29 133

Adresse:

 

Verein „Fair und Sensibel Österreich - Polizei und AfrikanerInnen“

1090 Wien, Boltzmanngasse 24 (bei www.assistenz24.at)

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